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Nachhaltigkeit in Unternehmen – Pflichten und Chancen

Lesedauer: 3 Minuten
In einer globalisierten Gesellschaft, in der Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung gewinnt, stehen Unternehmen vor der Herausforderung, nicht nur wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen, sondern auch ihre Umwelt-, Sozial- und Governance-Verpflichtungen zu erfüllen.

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Fakten zu Nachhaltigkeit in Unternehmen

  • Wichtigkeit für Unternehmenserfolg: Die Mehrheit der befragten Unternehmen betrachtet Nachhaltigkeit als äußerst wichtig für den Unternehmenserfolg.
  • Langfristige Wettbewerbsfähigkeit: Rund neun von zehn Betrieben sehen Nachhaltigkeit als entscheidenden Faktor für ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit.
  • Selbstkritik: 82 % der Befragten erkennen an, dass Unternehmen eine wesentliche Mitschuld an der Klimakrise tragen.
  • Mangel an Strategien: 52 % der Unternehmen haben keine Strategie zur Reduktion ihrer CO2-Emissionen.

Quelle: Deloitte Sustainability Check 2023

Pflichten von Unternehmen im Bezug auf Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit wird für Unternehmen zunehmend wichtiger, um langfristig erfolgreich und wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Erfüllung von ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) spielt dabei eine zentrale Rolle. Diese Kriterien umfassen Umweltaspekte wie Klimaschutz und Ressourceneffizienz, soziale Aspekte wie Arbeitsbedingungen und Menschenrechte sowie Aspekte der Unternehmensführung wie ethische Geschäftspraktiken und Transparenz.

Auch gibt es einige Vorgaben, die Seitens eines Unternehmens erfüllt werden müssen. 

Nachhaltigkeitsberichterstattung

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist eine Richtlinie der Europäischen Union, die darauf abzielt, die Transparenz und Qualität der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen zu verbessern. Ab 1. Januar 2024 gilt sie für Unternehmen, die bereits der Non-Financial Reporting Directive (NFRD) unterliegen, mit der ersten Berichterstattung im Jahr 2025. Ab 1. Januar 2025 betrifft die CSRD auch große Unternehmen, die bisher nicht der NFRD unterliegen. Gelistete kleine und mittlere Unternehmen (KMU) folgen ab 1. Januar 2026, wobei sie bis 2028 aussteigen können. Ab 1. Januar 2028 gilt die Richtlinie auch für Unternehmen aus Drittländern.

Nachhaltigkeit in der Lieferkette

Die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) ist eine EU-Richtlinie, die darauf abzielt, die Verantwortung von Unternehmen entlang ihrer Lieferketten zu stärken. Vereinfacht ausgedrückt, verlangt die CSDDD von Unternehmen, dass sie sicherstellen, dass ihre Geschäftspraktiken sozial und ökologisch verantwortungsbewusst sind, nicht nur in ihren eigenen Betrieben, sondern auch bei ihren Lieferanten und Partnern. Wenn ein KMU beispielsweise als Zulieferer für ein größeres Unternehmen tätig ist, das die Schwellenwerte für die Anwendung der CSDDD erreicht oder überschreitet, kann das KMU dennoch verpflichtet sein, die Sorgfaltspflichten gemäß der Richtlinie bis voraussichtlich 2027 zu erfüllen. 

Entwaldungsfreie Lieferketten

Die Europäische Union hat  neue Vorschriften für entwaldungsfreie Lieferketten eingeführt, um den Waldabbau zugunsten landwirtschaftlicher Flächen einzudämmen. Laut der Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sind bis zu 90 Prozent der globalen Entwaldung auf Rodungen für die Landwirtschaft zurückzuführen. Vor allem die hohe Nachfrage nach Palmöl, Soja und Kakao in Konsumentenländern, auch in Europa, treibt diese Entwicklung an. Die Verordnung ist am 29. Juni 2023 in Kraft getreten und wird nach einer Übergangszeit von 18 Monaten ab dem 30. Dezember 2024 verbindlich. Kleinere und mittlere Unternehmen haben bis zum 30. Juni 2025 Zeit, die neuen Vorschriften umzusetzen.

Nachhaltige Unternehmen aus Sicht von Konsument:innen

Laut Statista.at hat sich das Einkaufsverhalten der Österreicher:innen in Bezug auf nachhaltige Produkte erheblich verändert. Eine signifikante Veränderung ihres Einkaufsverhaltens gaben 32% der Befragten an. Zudem haben 9% der Österreicher:innen ihre gesamte Lebensweise auf Nachhaltigkeit umgestellt.

Diese Entwicklung spiegelt ein wachsendes Bewusstsein für Umweltfragen und die Wichtigkeit nachhaltiger Konsumgewohnheiten wider. Immer mehr Konsument:innen achten darauf, Produkte zu wählen, die ökologisch verträglich und sozial verantwortungsvoll produziert sind. Dies betrifft nicht nur Lebensmittel, sondern auch Kleidung, Kosmetik und andere Konsumgüter. Die Veränderung des Kaufverhaltens hin zu nachhaltigeren Optionen zeigt, dass Umweltbewusstsein und die Bereitschaft, konkrete Maßnahmen für den Umweltschutz zu ergreifen, in der österreichischen Gesellschaft an Bedeutung gewinnen.

Quelle: statista.at

Auf ein ähnliches Fazit kommen auch Nielsen-Studien. Diese zeigen, dass 66 % der Verbraucher:innen bereit wären, mehr für ein Produkt auszugeben, wenn es von einer nachhaltigen Marke stammt, und 81 % der globalen Verbraucher:innen sind der festen Überzeugung, dass Unternehmen zur Verbesserung der Umwelt beitragen sollten. Eine weitere Studie von McKinsey zeigt, dass Unternehmen mit robusten Nachhaltigkeitsstrategien oft eine höhere finanzielle Performance, um rund 21%, aufweisen. 

Um auf diese Anforderungen zu reagieren, begleiten wir als Raiffeisenlandesbank Unternehmen bei der Transformation in eine nachhaltige Zukunft. Wir bieten Ihnen mit unserem Sustainable Finance Produktangebot eine große Auswahl an maßgeschneiderten Lösungen an – von Grün bis Sozial, vom Kredit bis zur Förderung. Lassen Sie uns gemeinsam an bedarfsgerechten und individuellen Finanzierungslösungen arbeiten.

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