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Balkonkraftwerke – Lohnen sie sich?

Lesedauer: 3 Minuten
Balkonkraftwerke sind eine Möglichkeit nachhaltigen Strom zu produzieren und dabei auch noch Geld zu sparen. Wie genau das geht, was du dabei beachten musst und ob es sich wirklich lohnt, erfährst du hier.

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Was sind Balkonkraftwerke eigentlich?

Balkonkraftwerke sind kleine Photovoltaikanlagen, die auf Balkonen oder Terrassen installiert werden können, um Sonnenenergie zu erzeugen. Sie bestehen in der Regel aus Solarmodulen, einem Wechselrichter und anderen Komponenten, die benötigt werden, um Sonnenlicht in elektrische Energie umzuwandeln. Diese Art von Anlagen ermöglicht es Mietern oder Menschen mit begrenztem Platz, erneuerbare Energie zu erzeugen und ihren eigenen Strom zu produzieren, ohne dass größere Installationen wie Dachanlagen erforderlich sind.
Anzahl der Balkonkraftwerke in Wien; 2022: 900, 2023: 4025
Quelle: derstandard.at

So funktionieren Balkonkraftwerke

Diese Solarmodule bestehen aus Solarzellen, die Sonnenlicht absorbieren und es in elektrische Energie umwandeln. Der erzeugte Gleichstrom (DC) wird dann über Kabel und Steckverbindungen an einen Wechselrichter weitergeleitet. Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom (AC) um, der für den Gebrauch in Haushalten geeignet ist. Dieser Strom kann dann direkt im Haushalt verwendet werden, um elektrische Geräte zu betreiben oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden.

So viel kostet dich eine Solaranlage am Balkon

Die Kosten eines Balkonkraftwerks hängen von der gewünschten Leistungsfähigkeit, dem Modell und auch vom Hersteller ab. Sie können zwischen ca. 500 Euro und über 1000 Euro liegen. Herauszufinden welches Balkonkraftwerk am besten für dich geeignet ist, ist gar nicht so leicht. Deshalb haben wir ein paar Faktoren, die du beachten solltest, für dich zusammengefasst:

1. Kauf dein PV-Balkonmodul am besten beim Fachhändler und lass dir dort Tipps geben.

2. Dein PV-Balkonmodul und/oder der Wechselrichter sollten einen Nachweis über ihre technische Übereinstimmung und ein CE-Zeichen haben. Das bestätigt, dass sie den geltenden Sicherheitsstandards entsprechen. Es ist wichtig, dass auch eine automatische Abschaltvorrichtung vorhanden ist. Diese ist normalerweise im Wechselrichter integriert und unterbricht die Stromversorgung, wenn zum Beispiel der Strom aus dem Netz ausfällt. Der Netzbetreiber kann verlangen, dass du den Nachweis vorlegst. Du findest Informationen dazu in der Bedienungsanleitung, beim Händler oder in einer Liste aller in Österreich zugelassenen Geräte.

3. Achte darauf, dass die Gesamtleistung deiner PV-Balkonmodule 0,8 Kilovoltampere nicht überschreitet (das entspricht maximal 800 Watt Wechselstromleistung insgesamt). Du könntest zum Beispiel zwei Module mit je 400 Watt installieren, aber auf keinen Fall mehrere mit je 800 Watt!

Gut zu wissen!

kWp bezieht sich auf die maximale Leistung, die die PV-Anlage bei voller Sonneneinstrahlung liefern kann. Im Gegensatz dazu steht „Kilowattstunde“ (kWh), was eine Einheit für die tatsächlich erzeugte oder verbrauchte Energiemenge ist.

Förderungen für Balkonkraftwerke

Seit dem 1. Januar 2024 gilt in Österreich eine neue Regelung, die die Nutzung von Solarenergie erleichtert. PV-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 35 kWp sowie die entsprechenden Speichersysteme, die gemeinsam installiert werden, werden nun mit einem Umsatzsteuersatz von 0% behandelt. Das bedeutet, dass beim Kauf keine Umsatzsteuer anfällt und keine zusätzlichen Förderanträge erforderlich sind.

In Wien gibt es sonst derzeit keine Förderung für Balkonkraftwerke, da diese aufgrund ihrer begrenzten Leistung nicht den Mindestanforderungen entsprechen. Gemäß den Richtlinien müssen Photovoltaikanlagen eine Mindestleistung von 1 kWp haben, während Balkonkraftwerke typischerweise eine Leistung von maximal 800 kWh haben, was ungefähr 0,6 kWp entspricht.

Balkonkraftwerke anmelden - so geht's

In Österreich müssen alle Balkonkraftwerke, unabhängig von ihrer Größe, angemeldet werden. Für Anlagen mit einer Einspeiseleistung von bis zu 800 Watt gibt es jedoch ein vereinfachtes Anmeldeverfahren ohne Genehmigungspflicht. Die Anmeldung erfolgt beim Netzbetreiber, wie z.B. den Wiener Netzen und beinhaltet persönliche Daten sowie Informationen zur Anlage. Ein Rücklaufsperrung am Stromzähler ist oft erforderlich. Die Anmeldung sollte etwa zwei Wochen vor dem geplanten Anschluss erfolgen, und bei fehlendem Einspruch des Netzbetreibers gilt die Anlage als genehmigt.

Lohnen sich PV-Anlagen am Balkon?

Ein Balkonkraftwerk kann sich durchaus lohnen, aber es hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen spielt das Sonnenlicht an deinem Balkon eine wichtige Rolle. Wenn du viel Sonneneinstrahlung hast, kannst du wahrscheinlich eine gute Menge an Solarenergie erzeugen. Außerdem musst du die Kosten für die Anschaffung und Installation des Balkonkraftwerks sowie des Wechselrichters berücksichtigen. Ob sich die Investition rentiert, hängt von deinen Stromkosten und der Lebensdauer der Anlage ab. Zusätzlich solltest du bedenken, dass ein Balkonkraftwerk in der Regel nicht so viel Strom erzeugen wird wie eine größere, auf dem Dach montierte Anlage. Es kann jedoch eine sinnvolle Ergänzung zur eigenen Stromversorgung sein und dazu beitragen, deinen Stromverbrauch zu reduzieren sowie deinen ökologischen Fußabdruck zu verringern.

Du möchtest deinen Balkon für die warmen Tage aufhübschen? Wir haben Tipps und Wissenswertes für dich!

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